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Sylvium: Waiting For The Noise (Review)
Artist: | Sylvium |
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Album: | Waiting For The Noise |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Freia | |
Spieldauer: | 44:35 | |
Erschienen: | 27.03.2015 | |
Website: | [Link] |
Ja, auch "Waiting For The Noise" ist ein Konzeptwerk, doch SYLVIUM haben schon zuletzt bewiesen, dass sie diese Disziplin ohne Längen meistern, und so ist ihr aktuelles Album wieder ein kompaktes Werk geworden, das ohne Schwulst für sich selbst stehen kann, was auch für jeden einzelnen Song der Platte gilt.
Die Niederländer betreiben stilistisch gleichwohl nichts Revolutionierendes, aber so gut muss man ihnen den Neoprog erst mal nachmachen. Das lange, düstere Intro setzt den Ton für die gesamte Platte, gleichwohl "Waiting For The Noise" mehr Stimmungen als diese zulässt. "Signal To Noise" überrascht im Lauf von zehn Minuten mit post-PINK-FLOYD-Schwelgereien vom Schlage RPWLs ("Fragile" erinnert später noch deutlicher an die Bayern) und schlägt zwischendurch verblüffend harte Töne an, ohne an hypnotischer Qualität einzubüßen, ehe das dreiteilige "Fade In/Out" eher mäandert, und zwar vom zarten Artrock bis zu kräftig treibendem und ganz unprätentiösen Orgel-Schmackes mit niveauvollen Metal-Anwandlungen … der Top-Track!
Die beiden im Schnitt fünf Minuten langen Folgestücke stellen auf den Punkt gebrachtes Kopfkino dar, ohne dass man SYLVIUM Hektik attestieren müsste, wobei die eingestreuten Samples (von "Quietus" zum zweiten Instrumental "Headlong", das etwas von einem kunstvollen Morsecode hat) den roten Faden bescheren, obzwar der "einfach nur so"-Hörer einen solchen nicht braucht.
Am Ende punkten SYLVIUM schlichtweg mit starken Songs, die nicht zuerst Prog sein möchten und daran ersticken, sondern von starken Komponisten geschrieben wurden, die eben aus diesem Stilfeld (und nicht nur) stammen. Richard de Geest erweist sich dabei als Zeremonienmeister mit recht beschränktem Organ, schafft aber das Kunststück, auch so alle Klang- und Stimmungsfarben abzudecken. Bester Beleg dafür: das unbarmherzig kalte Finale "Coda".
FAZIT: Zwischen Konvention und wirklich Überraschendem bewegen sich SYLVIUM auch weiterhin, doch die Band hat auf "Waiting For The Noise" die bisher rundesten Tracks ihrer Karriere geschrieben und behauptet sich als feste Hausnummer im (europäischen) Progressive Rock fürs nicht mehr so neue Jahrtausend. Altherren-Mief oder plumpen Kopismus (ob MARILLION- oder YES-Klau) muss man hier nicht ertragen. Danke dafür!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Quietus
- Signal To Noise
- Fade In/Out
- Part I: Revelation
- Part II: Confrontation
- Part III: Reconciliation
- Altered State
- Headlong
- Fragile
- Coda ( For A Dream )
- Bass - Gijs Koopman
- Gesang - Richard de Geest
- Gitarre - Ben van Gastel, Richard de Geest
- Keys - Antal Nusselder
- Schlagzeug - Fred den Hartog
- Purified (2012)
- The Gift Of Anxiety (2013)
- Waiting For The Noise (2015) - 12/15 Punkten
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